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Kapelle zum Heiligen Johannes Nepomuk
Die Egau aufwärts liegt, nördlich von Dischingen, der Weiler Iggenhausen mit seiner kleinen, 1720-22 erbauten Kapelle. Sie ist dem Hl. Johannes Nepomuk geweiht und hat als Bruderschaftskirche der Joh. Nepomuk-Bruderschaft im 18. Jahrhundert für das religiöse Leben der Umgebung eine besondere Bedeutung gehabt. Dem Hauptraum schließt sich, von einem kräftigen Bogen abgesetzt, der wesentlich schmälere Chor an. An der Decke des Hauptraumes zeigt das Hauptbild, gelegentlich einer Restaurierung von 1903 vom Kunstmaler Siebenrock geschaffen, den Hl. Nepomuk, wie er über dem Egautal schwebend, Iggenhausen segnet. Am unteren Bildrand ist die damals kurz vorher gebaute Härtsfeldbahn zu sehen. Das Hauptaltarbild stellt dar, wie der Hl. Nepomuk seine Zunge, als Sinnbild des Beichtgeheimnisses, der Muttergottes weiht. Die Seitenaltäre zeigen, links, die Figur des Hl. Joseph (dem die Kapelle ursprünglich geweiht werden sollte), rechts den Hl. Notger, den Namenspatron des verstorbenen Ortsherren.
1718 beantragte die Gemeinde Iggenhausen mit ca. 90 Einwohnern bei der damaligen Herrschaft Oettingen-Baldern den Bau einer Kapelle. Er wurde erst genehmigt, nachdem die Gemeinde ihre Waldungen hypothekarisch zu ihrem Unterhalt verpfändet hatte. 1722 war die St. Josephs-Kapelle vollendet. Seit 1722 bestand nachweislich eine Klausnerei als Anbau an der Kapelle. Der Klausner war zugleich Mesner. 1789 wird ein Fortunat Zink von Altenberg als Klausner und Lehrer genannt. 1806 wurde die Schule in der Klaus aufgehoben. Von der originalen Ausstattung der Kapelle sind die Stukkaturen, die Stuckaltäre, Fresken und ein Bildstock erhalten. Die Kapelle war ursprünglich exempt, d.h. sie unterstand direkt dem Bischof von Augsburg, was zu zahllosen Streitigkeiten mit der Herrschaft Oettingen-Baldern führte. Der Ort wurde kirchliche Filiale von Dischingen, dann von Dunstelkingen und ist wieder nach Dischingen eingepfarrt worden.
Katholisches Pfarramt St. Johannes Baptist, Kirchgasse 4, 89561 Dischingen