Die Geschichte Dunstelkingens

Dunstelkingen, 560 Meter über Normal Null, liegt in einem hügeligen, von mehreren flachen Tälern durchzogenen Gelände inmitten von Feldern und Wiesen, die kleine Waldinseln unterbrechen und größere Fichten- und Mischwälder einrahmen. Es ist ein Dorf mit rund 515 Einwohnern und 1.083 Hektar Markungsfläche. Der Weiler Hofen und die Prinzenmühle gehören dazu. Dunstelkingen liegt recht hoch und diese Lage ermöglicht bei Föhnwetter einen Ausblick bis zur schneebedeckten Alpenkette.


Ortswappen: In Silber auf blauem Schildfuß steht eine rote Burg mit zwei Seitentürmen und geschlossenem Tor. Die Figur erinnert an die abgegangene Burg bzw. an das Wasserschloss des Ortsadels. Die Farben stammen aus dem Wappen des Herren von Westerstetten, die den Ort vom 14.-17. Jahrhundert teilweise besaßen.

Dunstelkingen wird 1235 als Tuonshalchingen und 1258 bis 1319 nachgewiesen und stand in Diensten der Dillinger, der Staufer und zuletzt der Oettinger. Die Burg aus dem 13. Jahrhundert wurde später zu einem Wasserschloss ausgebaut, das mit Graben, Wall und Mauer umgeben war und vier Ecktürme hatte.


Im Anschluss hieran erwarben 1786 die Fürsten Taxis in Dunstelkingen das Allod und das ansbachische Lehen. Kaum war es im Dorf unter der reichen Herrschaft wieder aufwärts gegangen, da wurde Dunstelkingen Kriegsschauplatz. Der Chronist berichtet: „Am 8. August 1796 brachen die Franzosen zwischen 10 und 11 Uhr in Dunstelkingen ein, plünderten und raubten. Am 10. August griff der rechte Flügel der französischen Armee abends um 1.26 Uhr vom Buchberg aus in Richtung Eglingen den österreichischen General Hotze mit großer Macht an. Dieser wurde geworfen und verlor bei Eglingen und Osterhofen 400 Mann Gefangene. Dabei brannte in Eglingen der Glockenturm der neuen Kirche bis zum Kranze völlig aus und 47 Gebäude lagen in Schutt und Asche. Nachdem die Österreicher Verstärkung erhalten hatten, rückten nun diese ihrerseits von Amerdingen über Eglingen und Osterhofen mit solcher Macht und Entschlossenheit gegen Dunstelkingen vor, dass die Franzosen aus der am Abend vorher errungenen Stellung über den Buchberg und aus dem südlich von Dunstelkingen gelegenen Walde vertrieben wurden. Dunstelkingen wurde geplündert und in Brand geschossen. Während der Kanonade verteilte sich die Bevölkerung von Dunstelkingen auf Katzenstein, Frickingen, Ohmenheim, Hohlenstein und Neresheim. Die Österreicher rückten siegend bis Heidenheim vor. Siebzehn Stunden hatte der Kampf gedauert und die Franzosen 900 Mann Gefangene und eine noch größere Zahl von Toten und Verwundeten gekostet. In Dunstelkingen lagen 76 Gebäude in Schutt und Asche. Nur die Kirche und einige Häuser am Ortsrand blieben stehen. Auf den Feldern vernichtete der Hagelschlag, was der Krieg verschont hatte. Um das Maß der Leiden vollzumachen, kam in diesem Jahr noch eine Viehseuche, die beinahe alles Rindvieh hinwegraffte.“


Oettingen-Wallerstein übernahm um 1799 das oettingische Lehen in Dunstelkingen, außerdem 1803 die Güter, die das Kloster Kirchheim dort besaß. 1804 wurde das zerstörte baufällige Schloss vollends abgebrochen. Oettingisch und taxisch vermischt kam die Ortschaft 1806 unter bayerische Landeshoheit und 1810 an Württemberg, durch das gleiche Geschick von jetzt ab eng mit den anderen Dörfern der Großgemeinde verbunden.
Nach den Kriegen 1914/18 sahen 18 Bürger und 1939/45 42 Bürger die Heimatgemeinde nicht mehr wieder. Dunstelkingen kam nach diesen Jahren wieder zu neuer Blüte. Der gesamte Ort wurde kanalisiert, alle Straßen geteert. Die Flurbereinigung wurde 1961 abgeschlossen.


Nachdem das Wasserschloss nicht mehr existiert, richtet sich das Augenmerk des Besuchers auf die schöne Dorfkirche. Schon von weitem besticht der reizende Zwiebelturm. Die Kirche wird 1354 unter den Herren von Gromberg erstmals erwähnt, sie ist als Martinskirche sicher älter. Um 1500 ist sie dann wohl unter den Ortsherren von Westerstetten und dem seit 1361 bestehenden Patronat des Klosters Kirchheim in spätgotischer Form um- bzw. neugebaut worden. Das Kloster ließ 1716 das Achteck auf den alten Turm bauen und veranlasste die Barockisierung. Noch heute sind Bauelemente der ehemaligen spätgotischen Kirche, vor allem im Chor, festzustellen. Hier befinden sich auch die steinernen Grabdenkmäler mit Standbildern früherer Ortsherren. Der einfache gotische Taufstein, der die Jahreszahl 1517 trägt, ist besonders erwähnenswert. Der Innenraum ist ebenfalls barockisiert. Am Chorbogen mit sehr schönem Stuck von Kaspar Buchmüller ist das Kirchheimer Äbtissinenwappen von 1716 zu sehen.


Neben der Kirche steht das massive Pfarrhaus, das 1796 auf Kosten des Klosters Kirchheim neu hergestellt wurde. Die Schule war 1838 schon zweiklassig und mit dem Rathaus zusammen in einem zweistöckigen Gebäude untergebracht. Das in jüngerer Zeit gebaute Schulhaus dient nicht mehr schulischen Zwecken, sondern wird von einer Fahrschule und vom Musikverein Dunstelkingen genützt. Kirche, altes Pfarrhaus und das Rathaus prägen den Rathausplatz. Zusammen bilden sie einen sehr harmonischen Dorfmittelpunkt.


Das alte Brauereigebäude der Härtsfelder Familienbrauerei Hald ist auf dem Areal und zum Teil aus den Steinen der alten Burg bzw. des Wasserschlosses gebaut worden. Hier stieß man beim Bau eines Hauses auf sehr dicke Mauern und einen feuchten Untergrund. Ein Teil des Burggrabens ist noch deutlich zu erkennen. Ganz deutlich zu erkennen ist auch die neue Brauerei der Härtsfelder Familienbrauerei Hald in Richtung Frickingen liegend. Dort wird seit dem Jahr 2000 ein gutes Bier gebraut nachdem die Räumlichkeiten im Ort zu eng wurden.

 

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