Die Geschichte Trugenhofens

Am engsten mit der Geschichte von Dischingen ist die von Trugenhofen verbunden. Der kleine Ort liegt mit ca. 180 Einwohnern und 511 Hektar Markungsfläche 550 Meter über Normal Null, einen Kilometer östlich von der geschichtsträchtigen Burg Trugenhofen, heute Schloss Taxis, an einem Hang, der ziemlich steil mitten im Dorf abfällt. Trugenhofen ist von herrlichen Wäldern umgeben.

Der Name „Trugenhufen“ lässt vermuten, dass der Ort im 8. oder 9. Jahrhundert gegründet wurde. Burg und Dorf wechselten im Mittelalter ständig die Besitzer. Erst durch den Kauf in 1741 machten die Fürsten von Taxis diesem steten Wechsel ein Ende.


Im Ersten Weltkrieg kehrten 14 und im Zweiten Weltkrieg neun Söhne nicht mehr in das Heimatdorf zurück. Nach dem Zuzug der Heimatvertriebenen und der Unterbringung zweier Altersheime in Schloss Taxis – es gehört gemeindemäßig nach Trugenhofen – hatte Trugenhofen 362 Einwohner, heute sind es weniger. Sehr beachtlich sind die Leistungen der kleinen Gemeinde hinsichtlich der Ortskanalisation, des Straßenbaus, der Flurbereinigung (die erste in der Großgemeinde) und des Wasserleitungsbaus mit Hochbehälter. Dominierend im Ortsbild ist die wunderschöne Rokokokirche, welche dem Heiligen Georg geweiht ist. Sie wurde 1781 - 1785 unter dem Patronatsherrn Fürst Anselm von Taxis von einem Schüler Dossenbergers, Johann Georg Hizelberger, gebaut. Sie wurde 1963 – 1966 vorzüglich renoviert. Auf gleichem Grund stand hier schon eine 1380 bezeugte Kapelle zum Heiligen Georg. Prächtige Stuckaturen, wertvolle Deckenfresken des Augsburger Malers Joseph Anton Huber und kostbare Altäre fesseln den Beter und Besucher. Die Orgel mit ihren herrlichen Rokokoschnitzereien und ihrem feinen alten Werk dürfte einmalig in unserem Raum sein. Der Friedhof ist um die Kirche angelegt und birgt einige Grabmäler der früheren Dorfbesitzer.

Zwischen Dischingen und Trugenhofen, auf einer beherrschenden Anhöhe, liegt das weitläufige Schloss Taxis. Herrliche alte Kastanienalleen führen von allen Seiten dorthin. Um einen riesigen Schlosshof mit zwei großen Toren und einem immer laufenden Brunnen gruppieren sich die einzelnen Schlossbauten. Das sogenannte „Hohe Schloss“, 521 Meter über Normal Null, auf Griesfelsen fundamentiert, ist im Renaissancestil erbaut und weist Spuren einer mittelalterlichen Burg auf. Hier ist auch die Schlosskapelle. Der Gäste- und Kavaliersbau hat barocke Anklänge. Prinzenbau und Fürstenbau sind in englischer Neugotik. Die einzelnen Teile werden durch einen Glasgang verbunden. Im Hintergrund fallen die Wirtschaftsgebäude, Waschhaus, Gärtnerwohnung usw. nicht auf. Zu Füßen des Schlosses breitet sich ein herrlicher Hofgarten mit einem Palmenhaus aus. Nur durch eine Mauer getrennt beginnt der parkähnliche Englische Wald mit seinen gepflegten Wegen, mannigfaltigen Bäumen und Sträuchern sowie anderen Sehenswürdigkeiten wie Schießstand, Grotte, See, Reitplatz, Schneckenberg und Gedenksteinen.


Im Süden des Schlosses über der Straße sind die ehemalige Hofküche, Schreinerei, Försterhaus und Bedienstetenwohnungen, Stallungen, Reithalle, Zeughaus und Schlosshotel. Leider ist Schloss Taxis nicht für die Öffentlichkeit zugänglich.


Da das Härtsfeld alles bietet, was ein Jägerherz höher schlagen lässt, nämlich Feld-, Wald- und Wasserjagd zugleich, war hier früher eine Jägerschule eingerichtet, welche leider aber schon vor einigen Jahren geschlossen wurde. Ebenfalls geschlossen ist das Jagdkundemuseum, welches im ehemaligen Hofküchenbau untergebracht war.


Am Trugenhofener Dorfende im Tal liegt der Karlsbrunnen, ein von alten Bäumen beschatteter Springbrunnen mit drei Weihern und einer romantischen Freizeitanlage mit Zeltplatz. Der Karlsbrunnen ist ein Anziehungspunkt für viele Zeltfreunde und ist sehr schön gelegen. Deshalb übernachten hier auch mehrere Tausend Personen im Jahr. Wenn Sie auch dazugehören möchten, melden Sie sich doch einfach beim Fremdenverkehrsamt der Gemeinde an!

Im Ortswappen bezieht sich die dreilatzige rote Fahne, die sogenannte Pfalzgrafenfahne, auf die ehemalige Pfalz-Neuburgische Landeshoheit über den Ort, der silberne Zinnenturm auf blauem Grund weist auf die Fürsten Taxis hin.